Brustrekonstruktion mit TMG (Transverser Muskulus Grazilis Lappen)

Der große Vorteil der Eigengewebsrekonstruktion ist, dass man Gewebe von der Körperstelle wählen kann, an der ein Haut- und Fettüberschuss vorhanden ist.

Als erste Wahl gilt die Eigengewebsrekonstruktion vom Bauch mit dem DIEAP Lappen. Sollte dies aber nicht möglich sein, da die Patientin am Bauch zu schlank ist, oder aber Voroperationen eine Rekonstruktion unmöglich machen, kann man auch Gewebe von der Oberschenkel Innenseite verwenden.

Der TMG Lappen ist das Verfahren 2.Wahl nach dem DIEAP Lappen, da hier der Patient nicht intraoperativ gedreht werden muss.

Beim TMG wird das Gewebe der Oberschenkelinnenseite verwendet und die Narbe verläuft in der Beinfalte/Übergang Pofalte versteckt. Sie sollte durch die Unterwäsche zu kaschieren sein.

Die Operation

Beim TMG Lappen wird der Muskulus Grazilis mit seinem versorgenden Gefäß sowie ein transversaler, horizontaler Haut-/Fettgewebsblock verwendet. Durch die Muskelhebung erleiden Sie keinen Funktions- oder Kraftverlust am Bein.

Die Anzeichnung der Schnittführung erfolgt im Stehen.

Die Operation erfolgt in Vollnarkose mit einem stationären Aufenthalt von ca. 8 Tagen. In mikrochirurgischer Technik mit Lupenbrillenvergrößerung wird der Lappen gehoben. Die Präparation erfolgt unter maximaler Nerven und Lymphgefäß Schonung. Der Hebedefekt wird ähnlich einer horizontalen Oberschenkelstraffung verschlossen.

Der Gefäßanschluss erfolgt wie beim DIEAP Lappen unter dem Operationsmikroskop.

Zum Schluss wird aus dem Gewebe eine Brust geformt. Man erreicht bei diesem Verfahren meist eine schönere Brustform, wenn zuerst die Brusthaut mit einem Expander aufgedehnt wird.

Risiken

Das Hauptrisiko ist eine mangelnde Durchblutung des transplantierten Gewebes. Diese Komplikation ist extrem selten bei einem erfahrenen Operateur.

Ansonsten gelten wie für andere Operationen die allgemeinen Operationsrisiken wie Wundinfektion, Gefühlsstörungen, Lymphabflussstörungen, Thrombose- und Embolierisiko, etc. In einem ausführlichen Aufklärungsgespräch werden wir Sie individuell über die Operation und deren mögliche Komplikationen informieren.

Die Zeitdauer bis zur vollständigen Regeneration kann, je nach individueller Veranlagung, unterschiedlich sein. Sie sollten sich für 6 Wochen körperlich schonen. Sportliche Betätigungen können nach ca. 6 Wochen wieder begonnen werden.

Die onkologische Nachsorge kann nach der Operation problemlos sonographisch oder kernspintomographisch (MRT) bei Ihrem niedergelassenen behandelnden Arzt erfolgen.